Lebendige Lebensmittel? “Alles Leben entsteht aus Leben.” Oder: „Omne vivum ex vivo“, Latein für: „Alles Lebendige [kommt] aus Lebendigem“). Vermutlich ein Satz von Louis Pasteur. Kann man diesen Satz auch auf unsere Lebensmittel, und damit unsere Ernährung, übertragen? Was macht lebendige Lebensmittel aus? Und warum sind sie gut für uns? Mein Beitrag zu diesem Thema erschien in leicht gekürzter Form im Newsletter Nr. 2021_02 des Bundesverband für Gesundheitsberater e.V. vom 30.04.2021.
Alles Leben entsteht aus Leben. ” Oder: „Omne vivum ex vivo“ (Latein: „Alles Lebendige [kommt] aus Lebendigem“). Der Ausspruch wird heute eng mit Louis Pasteur (* 27. Dezember 1822 in Dole, Département Jura; † 28. September 1895 in Villeneuve-l’Étang bei Paris) verknüpft. Pasteur war Chemiker, Physiker, Biochemiker und Mitbegründer der medizinischen Mikrobiologie.
Pasteur lieferte entscheidende Beiträge zur Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten durch Impfungen. Die uns heute bekannte Pasteurisierung – das Konservierungsverfahren für flüssige Lebensmittel – ergab sich aus seinen Forschungsarbeiten zur Gärung.
Auch ist „alles Leben entsteht aus Leben“ als Gesetz der Biogenese bekannt. Das Gesetz behauptet, dass Leben in seinen gegenwärtigen Formen nicht aus Nicht-Lebendigem spontan entsteht.
Welche Lebensmittel braucht ein lebendiges Wesen? Wie wird Leben also bestmöglich erhalten? Was sind lebendige Lebensmittel? Gibt es nicht lebendige, also „tote“ Lebensmittel? Und wenn ja, wie unterscheiden sich diese? Kann uns lebendige Nahrung unterstützen? Und wenn ja, wie?
Abhängig vom Allgemeinzustand eines Menschen, kann dieser etwa zwei bis drei Monate ohne Essen überleben. Dem menschlichen Körper muss also regelmäßig Nahrung zugeführt werden. Er ist nicht in der Lage seine Energie zur Aufrechterhaltung seiner Lebensfunktionen selbst herzustellen.
Unser Essen und Trinken unterliegt vielen unterschiedlichen Glaubenssätzen und Weltanschauungen in den verschiedenen Kulturen. Es gibt viele verschiedene Antworten auf die Fragen wann, was, wie und mit wem gegessen und getrunken wird. Es gibt unzählige Arten der Zubereitung. In vielen verschiedenen Landstrichen der Erde werden ganz unterschiedliche Riten und Traditionen zum gemeinsamen Essen gepflegt. Was auf den Tisch bzw. Teller kommt ist teilweise sehr stark seit Generationen in den Familien und Lebensgemeinschaften verankert.
Auch beeinflusst unser Essen und Trinken unser körperliches, geistiges, physiologisches und soziales Wohlbefinden.
Lebensmittel beeinflussen unser Wohlbefinden
Unser tägliches Essen und Trinken kann unseren Körper gut nähren, oder kann ihn auch belasten. Die von uns verzehrten Lebensmittel können uns Energie spenden oder rauben. Wir kennen das, wenn wir nach dem Essen furchtbar müde und antriebslos sind. Essen oder Trinken kann uns auch vergiften, wenn wir von etwas viel zu viel oder zu lange zu uns nehmen. Lebensmittel können eine Heilwirkung besitzen oder bestimmte, unerwünschte Stoffe ausleiten, die der Körper nicht mehr braucht. Sie können uns abhängig machen, aufputschen oder wach halten oder auch einschläfernd auf den Organismus wirken. In jedem Fall kann das, was wir täglich zu uns nehmen unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden maßgeblich beeinflussen. Lebensmittel können den Blutdruck regulieren, unser Hautbild verändern, den Blutzucker beeinflussen und vieles andere mehr. Lebensmittel können sich also positiv oder eben auch negativ auf unsere Gesundheit auswirken.
Stoffwechsel und Zellerneuerung durch Enzyme
Unser Körper erneuert sich auf Zellebene stetig. Tagein und Tagaus. Wenn wir arbeiten, oder schlafen, wenn wir fernsehen oder Sport treiben. Alte Zellen werden durch neue ersetzt, Schäden werden repariert, Muskeln auf- oder abgebaut, Hautzellen erneuert, Eindringlinge wie Viren oder Bakterien bekämpft und eliminiert. Zuviel Energie durch Nahrung wird als Fett eingelagert und gespeichert. Oder, z.B. im Fastenmodus wird gespeicherte Energie wieder mobilisiert. In unserem Körper laufen ständig Unmengen an Stoffwechselvorgängen ab. Dies passiert kontinuierlich. Zum einen um die Zellen mit der notwendigen Energie zu versorgen. Zum anderen um alle Stoffe, die der Körper nicht mehr benötigt, wieder hinaus zu befördern.
Einer der Hauptakteure im Stoffwechselgeschehen sind die Enzyme. Für fast alle Vorgänge im Körper werden Enzyme benötigt. Enzyme sind Eiweiße, sie steuern nahezu jede biochemische Reaktionen in einem lebenden Organismus oder beschleunigen diese. Häufig funktionieren sie im Zusammenspiel mit Hormonen, die die Enzyme regulieren. Enzyme sind ebenso für Reizaufnahme oder Reizweitergabe verantwortlich und auch Teil unseres unspezifischen Immunsystems.
Überall in unserem Körper befinden sich Enzyme. In den Zellen wie auch im Blut. Es gibt verschiedene Arten von Enzymen. Unter anderen wird die von uns aufgenommen Nahrung mit Hilfe von bestimmten Enzymen verdaut und in Energie umgewandelt. Verdauungsenzyme sind in unserem Speichel (Speichel-Amylase) wie auch im Magensaft (Pepsin) enthalten. Vor allem auch die Bauchspeicheldrüse stellt viele Enzyme zur Verdauung her: darunter Trypsin, Chymotrypsin, Carboxypeptidasen, Elastase, α-Amylase, Ribo- und Desoxyribonukleasen sowie Lipasen.
Auch im Gallensaft und dem Dünndarm (hier sind es Lactasen, Maltase, Saccharase und für Fette die Darmlipasen) arbeiten viele Enzyme, ohne die unser Körper die zugeführte Nahrung nicht verwerten könnte.
Wann sprechen wir von lebendigen Lebensmitteln? Auch in Lebensmitteln finden sich Enzyme – Enzyme finden sich in allen lebenden Organismen. Je frischer und unbehandelter, desto lebendiger.
Lebendige Lebensmittel – Wunderwerk Natur
Die Natur ist ein wahres Wunderwerk. Viele Lebensmittel bringen im unverarbeiteten Zustand bereits eine Vielzahl an Enzymen mit, die uns nicht nur bei der Verdauung unterstützen. Wenn wir unbehandeltes und unerhitztes Essen zu uns nehmen, wird die Verdauungszeit erheblich verkürzt. Der Verzehr von enzymreichen Lebensmitteln kann erhebliche Vorteile für die Verdauung und bessere Verwertung für uns Nahrung haben. Diese Nahrungsmittel versorgen unsere Zellen schneller mit Nährstoffen und Energie.
Von Menschen, die sich vorwiegend von Rohkost ernähren, hört man immer wieder von der vielen Energie, die ihnen dieser Ernährungsstil bringt. Rohköstler, oder vorwiegend Rohkost essende Menschen beschreiben diese vielen Vorteile gesundheitlicher, psychischer und physiologischer Art:
Sie erlangen ein leichtes, vitales und fittes Gefühl. Beschreiben eine stabilere Stimmung, viel mehr Gelassenheit, innere Ruhe und mentale Stärke. Ihre Haut- und Gelenkprobleme, Akne, Asthma und viele andere Erkrankungen wie Kopfschmerzen und Migräne oder Schilddrüsenprobleme sind nach einiger Zeit verschwunden. Eine Optimierung des Körpergewichtes stellt sich außerdem ebenfalls bei vielen Rohköstlern ein. Heißhungerattacken treten nicht mehr auf. Es wird weniger Schlaf benötigt. Sie berichten, dass sie sich wacher und konzentrierter fühlen, als mit gekochter Nahrung, der „Nebel im Kopf“ wäre plötzlich vorbei. Und Frauen berichten vom Verschwinden von PMS und anderen Problemen während der Menstruation. Ich denke, ein Versuch, Rohkost für sich selbst auszuprobieren, ist es in jedem Fall wert. Ich kenne viele Menschen, die sehr gesund und sehr glücklich mit einem großen Rohkost-Anteil sind.
Grundsätzlich ist es so, dass je besser der Stoffwechsel funktioniert, desto besser und fitter und energiegeladener fühlen wir uns. Der Schlaf ist erholsam und wir fühlen uns gesund und ausgeruht. Generell sind wir um einiges leistungsfähiger mit einem gut funktionierenden Stoffwechsel, wir stecken Stresssituationen besser weg und sind insgesamt resilienter.
Lebendige Nahrung durch lebendige Enzyme
Enzyme arbeiten nur in einem bestimmten Temperaturbereich. Zwar ist dieser Bereich je nach Enzym variabel, aber das Optimum der meisten Enzyme und deren Aktivität liegt bei 37 Grad. Schon ab etwa 39 bis 42 Grad werden Enzyme für uns inaktiv, bzw. zerfallen. Wird es zu heiß, kommt es zur sogenannten Denaturierung. Sie können ihrer Funktion, der Katalysation von biochemischen Reaktionen dann nicht mehr nachkommen.
Daher ist Rohkost durchaus als lebendige Nahrung zu bezeichnen. Vollwertiges, naturbelassenes, nicht verarbeitetes Essen in biologischer Qualität ist für unseren Körper leicht zu verdauen, da beim Verzehr die Verdauungsenzyme nicht extra vom Körper bereitgestellt werden. Die verzehrten Lebensmittel warten nicht auf die Produktion der Enzyme des Körpers, sondern können bereits – quasi von ihren mitgebrachten Verdauungsenzymen – vorverdaut werden. Unser Körper hat keine Schwerarbeit mit dem aufgenommenen Essen zu leisten und kann sich anderen Aufgaben, wie zum Beispiel Ausleitung oder der Regeneration widmen.
So findet sich in lebendigen, unbehandelten und biologisch erzeugten oder wild wachsenden Lebensmitteln eine Vielzahl an Stoffen, die unseren Körper perfekt versorgen und bei vielen Stoffwechselvorgängen helfen. Sie belasten beim Verzehr und der anschließenden Verdauung den Körper viel weniger, als eine ausschließlich verarbeitete oder gekochte Mahlzeit mit eventuell zusätzlich noch hohem Anteil an tierischem Protein.
Hier eine kleine Auswahl von Enzymen in lebendigen Lebensmitteln:
In Bananen beispielsweise sind die Enzyme Amylasen und Glucosidasen enthalten. Diese zerlegen zum Beispiel komplexe Kohlenhydrate, wie Stärke, in kleinere Zuckerbestandteile.
Das Enzym Papain ist in vielen Nahrungsergänzungsmitteln die bei Verdauungsbeschwerden helfen sollen, enthalten. Es ist ein Enzym, das in der Papaya vorkommt. Papain verändert Proteine zu Aminosäuren.
Die Mango ist eine der carotinreichsten Früchte (3 g Carotin auf 100 g Frucht). Mangos enthalten die Verdauungsenzyme Amylasen. Sie stellen eine Gruppe von Enzymen dar, die Stärke in Zucker wie Glukose und Maltose zerlegen. Amylasen-Enzyme werden auch von uns Menschen in den Speicheldrüsen gebildet. Die Amylasen helfen dabei, Kohlenhydrate abzubauen und sie für unseren Körper leichter verwertbar zu machen.
Enzyme auch in naturbelassenen Honig
Auch in naturbelassenem Honig finden sich neben einer Vielzahl von Inhaltsstoffen auch für den Menschen nützliche Verdauungsenzyme. Die Enzyme wie Invertase und Diastase sollen bewirken, dass der weniger gesunde Zweifachzucker Saccharose abgebaut und zu Frucht- sowie Traubenzucker umgewandelt wird. Diese beiden Einfachzucker sind für uns Menschen – wie auch für die Bienen – viel einfacher zu verdauen und müssen nicht mehr gespalten werden. Ein weiteres Enzym, die Glucose-Oxidase, hilft, den Honig zu konservieren. Wurde der Honig jedoch erhitzt sind diese Enzyme nicht mehr aktiv. Auch sagt man dem naturbelassenen rohen Honig antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften nach. Roher, naturbelassener Honig in Bioqualität gilt also ebenso als lebendiges Lebensmittel.
Bromelain. Noch ein Enzym, das sich oft in verdauungsfördernden Nahrungsergänzungsmitteln finden lässt. Ein Enzym, das wir ganz einfach auch mit der frischen, rohen und unbehandelten Ananas kaufen können. Dieses Enzym gehört zu den Proteasen. Bromelain zerlegt Proteine in Aminosäuren. Zusätzlich unterstützt Bromelain die Bauchspeicheldrüse bei der Produktion der Verdauungsenzyme. Viele Tänzer schwören auf Ananas, da das Bromelain außerdem entzündungshemmend wirken soll.
Auch der Ingwer unterstützt unsere Verdauung mit Enzymen, die er uns im rohen Zustand gleich mitliefert: Ingwer verfügt über die Protease Zingibain. Dieses spaltet die Proteine in der Nahrung in kleinste Aminosäuren.
Pilze wirken dank der enthaltenen Enzyme antioxidativ: Enzyme wie Superoxiddismutase, Glutathion und Laccase sind in unerhitztem Zustand in den Pilzen vorhanden. Außerdem wirkt sich der Genuss von Pilzen positiv auf unser Zellwachstum aus, die Enzyme hierfür nennen sich Glukose-2-Oxidase und Protease. Auch wirken Pilze entgiftend auf unseren Körper. Verantwortlich hierfür sind die Enzyme mit Namen Peroxidasen, Monoxygenasen, Dehydrogenasen und Reduktasen. In der TCM werden diverse Pilze als Heilpilze seit vielen Jahrhunderten als Heilmittel und zur Vorsorge genutzt.
Die gesunde fettreiche Avocadofrucht bring ebenfalls das passende Enzym gleich mit: Sie liefert uns beim Verzehr das Verdauungsenzym Lipase. Lipase hilft uns dabei Fettmoleküle in kleinere Moleküle wie Fettsäuren und Glycerin zu zerlegen, die für den Körper leichter zu absorbieren sind. Auch unsere Bauchspeicheldrüse bildet Lipasen, die naturbelassene Avocado erleichtert uns aber die Verdauungsarbeit und so gelangen die Nährstoffe schneller und effektiver in unsere Zellen.
Lebendig: Unpasteurisiertes Sauerkraut, Kimchi, Kombucha und Co.
Alle fermentierten Lebensmittel gelten als probiotische Lebensmittel. Beispiele hierfür sind zum Beispiel rohes Sauerkraut, koreanisches Kimchi oder auch vergorener Grüntee: Kombucha. Louis Pasteur erklärte seinerzeit „fermentation, c’est la vie sans l’air“ – „Fermentation ist das Leben ohne Luft. Damals meinte man mit Fermentierung stets eine Gärung unter Ausschluss von Luft. Heute hingegen umfasst die Fermentation eine Umwandlung organischer Stoffe, die mikrobiell oder enzymatisch erreicht wird, auch solche unter Sauerstoffversorgung.
Sofern sie nicht pasteurisiert, also nach der Fermentation nicht erhitzt wurden, liefern uns fermentierte Lebensmittel eine Vielzahl an probiotischen Stoffen. Sie fördern beim regelmäßigen Verzehr eine gute Darmflora und bringen neben einem leicht säuerlichen Geschmack auch eine Vielzahl an Verdauungsenzymen mit. Alles Fermentierte stellt eine gute und natürliche Enzymquelle dar und stärkt unsere Abwehrkräfte. Sie füttern kontinuierlich unsere „guten Darmbakterien“. Die Bakterien, die wir haben möchten und vertreiben jene, die uns auf lange Sicht nicht so gut tun, wenn sie in der Überzahl sind. Ein Grund mehr, so oft als möglich lebendige Nahrung zu sich zu nehmen.
Es gibt unzählige Beispiele und Möglichkeiten. Das gesamte uns verfügbare Obst- und Gemüsesortiment bringt schon eine Menge an Lebendigkeit mit. Das Obst und Gemüse sollte allerdings reif und stets in biologischer Qualität sein. Wenn möglich, sollte auf lange Transportwege und Lagerzeiten verzichtet werden. Also lieber saisonal und eher regional einkaufen wann immer möglich. Und natürlich naturbelassen. Zum Beispiel kann Rote Beete sehr lecker als Salat zubereitet werden, ohne dass sie gekocht werden muss. Unter Zugabe von Orangensaft wird durch das Vitamin C das Eisen besser aufgenommen.
Noch mehr lebendige Lebensmittel: Wildpflanzen
Für viele Unkraut, für andere wahre Nährstoff-Lieferanten: unsere heimischen Wildpflanzen.
Viele wirkliche Superfoods wachsen als lebendiges Lebensmittel direkt in unserem Garten oder auf der Wiese um die Ecke. Jeder, der ein gutes Stück abseits von Straßen, Hundeplätzen und Bahntrassen sammeln kann, sollte Wildpflanzen in seinen Speiseplan integrieren. Wildpflanzen strotzen nur so vor Energie. Sie sind genetisch unverändert, man könnte auch sagen „samenfest“ und um einiges kräftiger, da sie sich in der freien Natur stets gegen die Nachbar-Pflanze in Bezug auf Licht, Wasser und Boden behaupten müssen. So sind sie sehr viel widerstandsfähiger als alles, was wir im Laden kaufen können. Sie sind weitgehend unbelastet und werden sicher nur wenig durch Pestizide und andere Stoffe belastet. Ob als Wildpflanzen-Salat, Salatbeigabe oder als grüner Wildpflanzen-Smoothie – Wildpflanzen versorgen uns mit einer Unmenge an lebendigen Nährstoffen.
lebendige Wildpflanzen kennen lernen
Löwenzahn, Spitzwegerich, Brennnessel, Giersch. Knoblauchsrauke, Gundermann, Ehrenpreis, Klettenlabkraut und Vogelmiere. Es gibt überall Angebote zu Wildpflanzen-Wanderungen, auf denen man einige Pflanzen zu erkennen lernt. Man sammelt aber natürlich grundsätzlich nur, was man auch sicher erkennt.
So enthält der Löwenzahn zum Beispiel neben den entgiftenden, leberstärkenden Bitterstoffen auch reichlich Vitamin B, C und E, Mineralien wie Kalium, Kalzium und Eisen. Der Löwenzahn bringt etwa 40-mal mehr augenstärkende Carotinoide wie ein Kopfsalat mit. Außerdem versorgt er uns mit Flavonoiden und Omega-3-Fettsäuren.
Am Löwenzahn ist alles essbar. Ja, auch die weiße Milch, die beim Ernten aus dem Stil quillt, ist völlig unbedenklich. Der Löwenzahn unterstützt mit seinen Bitterstoffen die Leber und fördert die Entgiftungsfunktion. Er hilft den Nieren, beruhigt bei Blähungen, Verstopfung und Völlegefühl und hat außerdem eine blutreinigende Wirkung. Wahrlich ein lebendiges Lebensmittel. Auch der Löwenzahn bringt 11 Enzyme (Tyrosinase, Polyphenoloxidase) mit, aktuell wird hier geforscht ob und wie diese Enzyme den Löwenzahn so perfekt vor Krankheiten schützen.
Überall in lebendigen Lebensmitteln und so eben auch in Wildpflanzen, finden sich Enzyme: In der Brennnessel hat man zusätzlich zu den entgiftenden Stoffen auch sauerstoffaktivierendes Chlorophyll und das Enzym Sekretin, das die Bildung der roten Blutkörperchen anregt, gefunden.
lebendige Lebensmittel: Fermentiertes
Und wie oben schon erwähnt, haben wir weitere lebendige Lebensmittel, die sich recht einfach in unseren Speiseplan integrieren lassen: Fermentiertes wie selbstgemachtes Kimchi, Kombucha, unpasteurisiertes Sauerkraut und Fermentsäfte. Überhaupt alles was sich auch zu Hause in Gläsern fermentieren lässt, ist ein wahrer Schatz an lebendigen Nahrungsmitteln. Und das ist eine ganze Menge – es gibt hierzu viele leckere Rezepte online und auch viel Literatur zum wieder entdeckten Fermentationstrend.
fermentiertes Getreide, Keimlinge und Sprossen: bekömmlicher und voller Nährstoffe
Auch Getreide wird durch die lange Fermentation wie z.B. bei der Herstellung eines Sauerteiges viel bekömmlicher. Hierbei wird ein Großteil der unverträglichen Stoffe vorverdaut bzw. abgebaut.
Lebendige Keimlinge und Sprossen: Buchweizen, Sonnenblumenkerne oder auch Mungbohnen vermehren ihre Nährstoffe explosionsartig beim Keimvorgang. Ein wahres Superfood, gezogen in der heimischen Küche. Sie versorgen uns mit vielen Nährstoffen, machen satt, bringen viel Energie und der Anteil der Enzyme steigt bei einigen Sorten um etwa das 40-fache.
So eignen sich zum Beispiel Buchweizen-Sprossen bestens bei Durchblutungsstörungen, beugen Krampfadern und Arteriosklerose vor. Sie bringen eine antioxidative Wirkung mit und sind entzündungshemmend und krebsvorbeugend.
So findet sich in lebendigen, unbehandelten und biologisch erzeugten oder wild wachsenden Lebensmitteln eine Vielzahl an Stoffen, die unseren Körper gut versorgen und uns bei vielen Stoffwechselvorgängen helfen. Daran sollten wir beim nächsten Einkauf denken.
Einen schönen Frühsommer wünscht euch
Sandra P. Andorfer
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